(1:3) Glückselig ist, der die Worte der Weissagung liest, und die sie hören und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe.

Aus den ersten beiden Versen ergibt sich auch die Aussage in Vers 3 folgerichtig, nämlich dass von dem Lesen und Hören eine eigene Seligkeit (= eine seelisch-geistliche Befriedigung) ausgeht.

Damals gehörte lesen und hören zusammen, es musste immer jemand lesen, damit die ganze Gemeinde hört, denn viele waren Analphabeten, oder hatten, wenn sie es auch nicht waren, oft keine eigenen Schriften.

Es ist also die Seligkeit derer die wissend sind, die im Bezug auf die Ereignisse der Zukunft eine Orientierung besitzen. Dieser Seligkeit kommt natürlich umso mehr Bedeutung zu, je näher wir den Ereignissen kommen, die uns in der Offenbarung beschrieben sind. Am stärksten und wichtigsten ist diese Seligkeit aber zweifellos für die Menschen, die in diesen Dingen leben müssen, die uns beschrieben werden. Denn einiges ist derart problematisch, dass man sich wohl kaum ein Überstehen der Anfechtung, vor allem der allerletzten Zeit, erwarten kann, ohne in die Dinge eingeweiht worden zu sein. »Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt« Markus 13:3

Wir betreten hier aber das ungewohnte Terrain des prophetischen Wortes und es gilt, die vielen Bilder und Rätsel zu lösen, in denen uns das Weltende und der Beginn der Ewigkeit beschrieben worden ist. Grundsätzlich verwendet Johannes hier aber die gleiche Bildersprache die wir auch bei den alttestamentlichen Propheten finden, sodass wir immer wieder auch auf sie zurückgreifen können und müssen. Unsere mangelnde Vorstellungskraft wird uns zweifellos behindern, aber wenn wir die Bedeutungen der Bilder einmal erfasst haben, werden sich wunderbare und einzigartige Erkenntnisse ergeben.

Begreifen wir diese ganze Geschichte der Menschheit als eine ungeheuer spannende Auseinandersetzung, die uns zwar persönlich betrifft, aber in der wir nicht alles selbst erleiden werden müssen. Was immer uns aber der Herr zugedacht hat, in allem ist Hoffnung und Segen, wenn wir an ihm und seinem Wort festhalten, denn seine Barmherzigkeit ist noch nicht zu Ende, sondern jeden Morgen neu.