{jcomments on}(14:1-5) Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die trugen den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben. (2Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und ich hörte die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten. (3Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft worden sind von der Erde. (4Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich [rein]. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, (5und in ihrem Mund ist kein Betrug gefunden worden; denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes.

Dieser Abschnitt birgt einiges an Rätselhaften. Denn wir sehen das Lamm bereits auf dem Berg Zion, wo doch Jesus erst in Kap. 19 auf die Erde kommt.

Wenn wir diese Szene aber in den Himmel verlegen, sind die 144000 fehl am Platz, denn diese sind auf der Erde versiegelt worden, aus dem Volk Israel. Wir werden wohl annehmen müssen, dass die 144000 auf dem Berg Zion in der Lage sind, das Lamm zu sehen, das sich, für andere unsichtbar, nur den 144T zeigt um ihnen Ihre Annahme zu bestätigen und ihre Autorität zu stärken. Wir haben ja schon einmal festgestellt, dass der Himmel auf einer unteren Stufe auf Erden immer präsent ist, aber nicht wahrgenommen wird. Auf dieser Stufe begegnete Jesus ja auch Paulus und die Apostel konnten auf dem Berg der Verklärung Moses und Elia wahrnehmen. Auch im AT gibt es ein Beispiel bei Elisa und seinem Knecht Gehasi (2. Kön. 6:17). Auch Johannes sah am Beginn seiner Vision alles von der Erde aus.

Diese 144000 haben den Namen des Vaters an der Stirn, also JHW (Jahwe) und den Namen des Lammes, also Jesus Christus. Das Wort Namen kommt zwar nur einmal vor, aber die meisten Übersetzer verstehen das anders als SL2000. Im Sinne von »Seinen (des Lammes) und des Vaters Namen«. Wenn dem so ist, wären sie also alle messianische Juden die an Jesus Christus glauben, aber gleichzeitig ihr mosaisches Bekenntnis beibehalten, wie das die ersten Judenchristen ja auch taten.

Die 144000 Israeliten, die von Engeln in Kap. 7 versiegelt worden waren, werden hier anscheinend offiziell bestätigt. Sie stehen als eine exklusive Gruppe vor dem Thron und mit den vier Gestalten und den 24 Ältesten und singen ein neues Loblied das nur von ihnen gesungen werden kann. Sie sind nicht Angehörige der Gemeinde Jesu Christi, der Braut, nein, sie sind eigentlich die Erstlinge einer neuen Ernte. Es muss sich aber um eine Ernte nach dem mosaischen Gesetz handeln, denn nur da gibt es das Erstlingsgesetz. Dennoch gehören diese Erstlinge dem Lamm Gottes, also Jesus Christus von Nazareth, der den Preis für die Ernte am Kreuz auf Golgatha bezahlt hat. Denn alle Opfer der Vergangenheit waren nur Symbole dieses einen einzig wirkungsvollen Opfer und so wird auch Israel sich Jesus Christus unterordnen, wie es der Vater, der Gott Abrahams Isaaks und Jakobs gewollt hat. Darum haben diese Versiegelten eben zwei Namen auf ihrer Stirn, den Namen Jahwe und den Namen Jesus Christus. Gibt es eine Alttestamentliche Begründung für diese Vision? Eine eindeutig Aussage dazu finden wir in Hosea 6:11 »Auch dir, Juda, ist eine Ernte bestimmt, wenn ich das Geschick meines Volkes wende!« 

Dass sie jungfräulich rein sind, bedeutet nicht dass sie ehelos sind. Es ist ein Ausdruck, der aussagt, dass sie nie einen anderen Gott angebetet haben als den einzig Wahrhaftigen. Denn Götzendienst wird in der Bibel als Hurerei bezeichnet. Es könnte aber auch sein, dass die 144000 an ein Nasiräergelübde gebunden sind, aber auch, dass sie sich der allgemeinen Promiskuität entschlagen, die dann bereits alltäglich geworden ist. Eine biblische Ehe hat jedenfalls nichts Unreines an sich.

Die 144000 scheinen eine besondere Priesterklasse zu werden. (Wird Israel damit ganz zum Priestervolk, wie das einst nur die Leviten waren?) Jedenfalls sind die 144000 eine Gattung für sich. Dass sie dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht, kann sich allerdings nicht auf die momentane Situation beziehen, sondern ist wohl eine Vorausschau auf das Millennium, wenn Christus das Lamm wieder auf der Erde wandeln wird.