{jcomments on}(17:3-6) Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. (4Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, (5und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden. (6Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah.

Das scharlachrote Tier ist uns schon bekannt aus Kap 12. Die sieben Köpfe und 10 Hörner werden weiter unten vom Engel selber erklärt.

Die Namen der Lästerung aber sind Titel und Bezeichnungen der Anmaßung. Jede Macht muss sich vor Gott verantworten. Doch die Macht der Menschen löst sich von Gott und geht ihre eigenen Wege. Auf diesen Wegen werden Namen geprägt, die eine Gotteslästerung darstellen. Schon bei der ersten Erwähnung Babels wird gesagt (1. Mo 11:4): Und sie sprachen: »Wohlan, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zerstreuet werden!«

Hier schon zeigte sich der Charakter Babylons und der Grund, warum diese erste Metropole der Menschheit zum Symbol wurde. Gott gab dem Menschen den Auftrag, sich über die ganze Erde auszubreiten. Doch die ersten Menschen die Macht hatten, wollten diese konzentrieren um sich einen Namen zu machen. Es ist damit klar, dass es um die Beherrschung der Welt geht und nicht um ihre Besiedelung. Der Mensch begnügt sich nicht mehr mit einer partiellen ihm von Gott gegebenen Macht, sondern strebt nach der Autonomie und totalen Machtentfaltung ohne Gott.

Diese Machtentfaltung behauptet sich im Materialismus. Der Prunk und der Reichtum, herbeigeschafft durch Kriege und Raubzüge. Goldene Becher, deren Inhalt unrein ist. Denn der Reichtum ist ungerecht erworben und an den Händen der Mächtigen klebt Blut. Dieses System, das die Welt vom Anfang an beherrschte, bis in unsere Zeit und bis zur Ankunft des Herrn wird das Geheimnis Babylon genannt.

Nur die Heiligen und die Zeugen (Märtyrer) Jesu haben ihr widerstanden und sie widerstand ihnen und scheute sich nicht vor Blutvergießen. Jede Hochkultur war von Babylon geprägt, mit Ausnahme der salomonischen, die aber letztlich auch ihr Opfer wurde. Alles das was wir als Menschen so bewundern und bestaunen, ist in Gottes Augen ein goldener Gräuelbecher, denn mit Blut und Tränen wurde alles errichtet und gebaut. Lüge und Ungerechtigkeit war das Fundament dieser Kulturen, einschließlich der sogenannten christlichen, deshalb hatte keine von ihnen Bestand und auch das letzte Babylon des Antichristen wird zerstört werden.