{jcomments on}(18:1-3) Danach sah ich einen andern Engel herniederfahren vom Himmel, der hatte große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz. (2) Und er rief mit mächtiger Stimme: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Teufel geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen Vögel und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Tiere. (3) Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit.

Babylon das im Alten Testament noch Babel (=Verwirrung) geheißen hat, in Anspielung auf den Turmbau und die Sprachenverwirrung, wird im Neuen Testament nun Babylon (=die Pforte der Götter) genannt, wie seine Bewohner es immer bezeichnet hatten.

Das endzeitliche System des Synkretismus aller Religionen wird aber zerbrechen, wenn es sein Schuldigkeit getan hat, nämlich dem Antichrist die Welt vorzubereiten.

Ich vermute, dass sich in den letzten Jahren eine Metropole zu einem religiösen Zentrum entwickelt, das alle Weltreligionen in sich vereint und eine Hochkultur hervorgebracht hat. Dies wird aber nicht Bestand haben, nach den letzten Versen von Kap. 17 wird sie niedergebrannt werden, um dem Antichrist, Satan, die vollkommene Macht und alleinige Verehrung zukommen zu lassen, die er mit niemanden teilen will.

Zur Zeit der Apostel hatte ganz eindeutig Rom diese Stellung und Petrus schreibt auch in seinem 1. Brief, den er vermutlich aus Rom schrieb: (1. Petr. 5:13) »Es grüßt euch die Mitauserwählte in Babylon und Markus mein Sohn«. So wurde also Rom von den ersten Christen genannt, zu einem Zeitpunkt, als das ursprüngliche Babylon schon das war, was der Text hier von dem zukünftigen vorhersagt, nämlich eine Stadt der unreinen Geister und wilden Tiere (V2). Das Gericht über das alte Babylon, das von Jesaja vorausgesagt worden war, vollzog sich jedoch nicht so spektakulär wie hier geschildert. Das alte Babel verlor allmählich seine Bedeutung und wurde zur Wüste, nachdem es von Alexander dem Großen erobert worden war. An seine Stelle trat Seleukia am Tigris.

Das Babylon der Endzeit ist wie das alte Babylon, eine korrupte aber selbstgefällige Stadt. Ihr Ende wird überraschend kommen und eine Vergeltung für ihre vielfältigen Ungerechtigkeit darstellen. Diese Ungerechtigkeiten haben zu großem Reichtum geführt. Die Städte des Altertums waren meistens mit einem hohen Blutzoll gebaut worden. Diese Zeit scheint wieder zu kommen.