(2:7) Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.

Diese nur vom Herrn Jesus gebrauchte Redewendung »Wer ein Ohr hat, der höre...« findet sich in den sieben Sendschreiben wiederholt da, wo es um die Belohnung fürs Überwinden geht. Auch dieses Wort vom Überwinden wiederholt sich immer wieder.

So wird deutlich, was der gemeinsame Nenner ist für alle sieben Gemeinden, nämlich das Ziel, zu überwinden. Was sie zu überwinden haben ist jeweils unterschiedlich. Doch alle haben zu überwinden, Gegenwärtiges oder Zukünftiges. Bei den Ephesern ist es eben genau dieser Verlust der ersten Liebe. Wenn sie diesen Verlust nicht überwinden, wird der Leuchter fallen, das heißt, dass das christliche Zeugnis in Ephesus erlöschen wird. Was dann auch immer bleiben mag an äußerer konfessioneller Hülle, es wird mit dem Evangelium und der Ecclesia Christi nichts mehr zu tun haben.


Andererseits aber hat das Überwinden der gefährlichen Zustände eine große Belohnung. Ein jeweiliges Ziel, für das es sich lohnt zu überwinden. Ein Sportler überwindet für einen vergänglichen Siegeskranz, hat schon Paulus festgestellt (1. Kor. 9:25). Wir tun das für einen unvergänglichen.

Was ist nun konkret die in Aussicht gestellte Belohnung? Es ist das Essen vom Baum des Lebens in der Mitte des Paradieses Gottes. Das Paradies, wo alles begann, der Garten Eden, in dem beide Bäume standen, der der Erkenntnis des Guten und des Bösen und der Baum des Lebens. Adam und Eva aßen vom falschen Baum und mussten leidvoll erfahren, was gut und böse ist, wie auch wir, ihre Nachkommen diese Erfahrung machen. Damals sprach Gott: »...dass er (der Mensch) nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!« und Gott vertrieb den Menschen aus dem Paradies, noch bevor dieser vom Baum des Lebens gegessen hatte. Das war der Beginn der Kreatürlichkeit des Menschen, seiner Abhängigkeit von natürlichen Vorgängen, Hunger, Schmerz, Leid und Tod. Davor war er von Gott allein abhängig und kannte das alles nicht. Und in diese positive Abhängigkeit soll er auch wieder zurückkehren und in ihr bleiben in Ewigkeit, denn die Erfahrung hat ihn gelehrt, es gibt keinen Frieden und kein Glück außerhalb der Herrschaft Gottes. Ewiges Leben ist nur vom Baum des Lebens zu ernten, der im Paradiesgarten Gottes steht. So kehrt der Mensch im güstigsten Fall seiner Erlösung zu Gott zurück, nun aber mit der Erfahrung was Gut und Böse ist, indem er sich für das Gute entschieden hat.