(2:15) So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was ich hasse.
Wieder begegnet uns die Irrlehre der Nikolaiten, was zeigt, dass diese kein rein örtliches Problem war. Wir haben gesehen, dass es bei ihr um die Legitimierung von Unzucht und der Teilnahme an den Festgelagen der Götzendienste ging.
Das ist ja exakt das, was Bileam dem Balak riet: »wenn du sie zu Fall bringen willst, musst du ihre Moral untergraben!« Der Plan ging auf in Israel und er scheint auch bei den ersten Christen nicht wirkungslos gewesen zu sein.
Was steckt denn dahinter? Bestenfalls der fromme Wunsch, mit seinem Nachbarn gut auszukommen. Die Bürger von Pergamus, die Christen geworden waren, merkten vermutlich bald, dass sie Nachteile zu erwarten haben, wenn sie sich nicht mehr bei den Festen sehen ließen. Also versuchte man Kompromisse auszuloten, die aber bald dazu führten, dass man in das alte Wesen zurücksank. Nun war man zwar in Ruhe gelassen, hatte aber ein schlechtes Gewissen. Um dieses abzustellen, bleiben nur zwei Möglichkeiten: den Kampf wieder aufnehmen, oder seine Theologie anpassen.
1. Petr. 4:1-4 gibt uns eine klare Antwort auf dieses Problem: »Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen, 2 um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes. 3 Denn es ist für uns genug, dass wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden zugebracht haben, indem wir uns gehen ließen in Ausschweifungen, Begierden, Trunksucht, Belustigungen, Trinkgelagen und frevelhaftem Götzendienst. 4 Das befremdet sie, dass ihr nicht mitlauft in denselben heillosen Schlamm, und darum lästern sie; 5 sie werden aber dem Rechenschaft geben müssen, der bereit ist, die Lebendigen und die Toten zu richten.
Es wird Zeit darüber nachzudenken, wie das denn heute bei uns ist. Haben wir auch unsere Ethik geopfert, um nicht gelästert oder gar verfolgt zu werden? Vielleicht haben wir es nur teilweise getan, um Konflikten aus dem Weg zu gehen der keine Nachteile erleiden zu müssen? Aber wie wir sehen, ist das das Werk der Nikolaiten und nicht des Christus.