(3:5) Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Zu der Überwinderschar gehören also nicht nur diejenigen wenigen, die ihre Kleider nicht besudelt haben, sondern auch diejenigen, die sich erwecken ließen.

Denn nicht das besudeln des Kleides ist das Problem, sondern vor ihm damit erscheinen zu wollen, wenn er wiederkommt. Aber dem Herrn sei Dank müssen wir das nicht, denn wenn wir überwinden, steht ein neues unbeflecktes Kleid für uns bereit.

Das Sühneopfer Christi ist ausreichend für alle unsere Sünden – nicht nur diejenigen, die wir vor unserer Bekehrung begangen haben, sondern auch die, für die wir uns besonders schämen, weil wir sie begangen haben, als wir uns bereits Christen nannten. Doch was verlangt wird, ist die Überwindung des Zustandes in dem wir an die Sünde gebunden sind. Denn in der Sünde zu verharren bestätigt nicht unsere Erlösung, sondern unsere Verlorenheit. Dies aber zu leugnen und die Sünde zu rechtfertigen ist noch schlimmer, das führt nämlich mit Sicherheit zur Tilgung aus dem Buch des Lebens.

In manchen theologischen Systemen erscheint das als ein Problem, dass ein Name der im Buch des Lebens aufscheint wieder getilgt werden kann. Doch es ist so, hier steht es und wir dürfen es nicht hinweg interpretieren, auch wenn wir es nicht verstehen.

Wenn wir aber unsere Sünde bekennen, wenn wir bereit sind alles das kompromisslos und ohne wenn und aber aufzuzählen, weswegen unser Christus am Kreuz für uns persönlich sterben musste, dann steht dem nichts entgegen, dass er auch bekennen wird vor dem Vater und vor den Engeln, dass er tatsächlich auch für uns ganz persönlich gestorben ist. Darum ist auch die Demut eine so wichtige Tugend, denn die meisten Sünden werden aus Stolz (Mangel an Demut) nicht bekannt.