(3:18) Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst

Wie wird die Gerechtigkeit einer Gemeinde größer als die der alten jüdischen Schriftgelehrten und Pharisäer? Was diese hatten, war das Gesetz,

das sie Gerechtigkeit lehrte, aber sie hatten keine Kraft, es umzusetzen. Mehr als dieses Eingeständnis hätte es nicht bedurft und sie hätten Jesus als den erkannt, der ihnen genau das anbietet.

Was man nicht hat, muss man sich besorgen, das war die Sprache die in Laodizea verstanden wurde. Gold taugt nur wirklich als Tausch- und Zahlungsmittel, wenn es rein ist und nicht darüber spekuliert werden muss, wieviel Schlacken und Fremdmetallanteil es noch beinhaltet. Die Laodizeaer hatten solch reines Gold, das machte sie als zuverlässiges Finanzzentrum der Antike weltberühmt. Aber im geistlichen Bereich war alles verunreinigt. Man könnte ja zum Beispiel die Friedfertigkeit der Gemeinde loben, dass sie mit allen so gut auskam, aber ein Friede ohne Gerechtigkeit ist kein Friede, das haben wir ja schon einmal festgestellt. Es war der faule römische Friede, der nicht halten würde, dessen sie sich befleißigten. Dieses Gold war minderwertig und unbrauchbar, es sei denn, es würde durch das Feuer geläutert und gereinigt werden.

Die schönen schwarzviolettglänzenden Stoffe aus den örtlichen Webereien von den eigens gezüchteten Laodizeaer-Schafen waren beeindruckend, aber als Kleidung für das Reich Gottes untauglich, denn hier zählte das reine weiß, das sie nicht produzieren konnten. Das ist ein Bild für alles eigene Bemühen, das nichts hervorbringt, was Gott gefällt. Was wir brauchen ist das was wir von Gott bekommen. Er ist es, der die Blöße unserer Sünde bedeckt. Weiß ist aber die Farbe der Reinheit und der Unschuld und diese hatten die Laodizeaer verloren.

Ja, in dieser Stadt wurde eine hochwirksame Augensalbe hergestellt, die allen Menschen, weit über ihre Stadtgrenzen hinaus half, wieder klar zu sehen. Sonnenbrillen gab es nicht, und die Winde waren oft mit Staub gefüllt, Augenkrankheiten bis hin zur Erblindung waren in der Antike also recht häufig. Doch die Kunst der Laodizeaer, ein wirksames Heilmittel gegen solche Entzündungen herzustellen, hatte ebenfalls kein geistliches Gegenstück. In geistlicher Hinsicht waren sie erneut erblindet und sahen den Weg des Heils nicht mehr. Woher sollte die Augensalbe für ihre geistliche Blindheit kommen?

Aber alles das was uns fehlen sollte, steht bei unserem Gott zur Verfügung und hier beginnt das Wunder der Gnade uns erneut zu erstaunen. Er bietet den Laodizaern an was ihnen fehlt, sie brauchen es nur zu kaufen. Aber wie sollen sie es kaufen? Was ist der Einsatz, den unser Herr verlangt für die geistlichen Güter? Davon gibt uns der nächste Vers ausreichend Auskunft.