(3:19) Alle, die ich liebhabe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße

Ich werde dich ausspeien hieß es doch. Wann wird das sein? Wann hört eine Gemeinde auf Gemeinde zu sein?

Jetzt noch nicht, das sagt uns dieser Vers eindeutig. Denn wenn der Aufruf zur Buße erfolgt, ist noch eine Chance vorhanden. Das macht uns der Hebräerbrief deutlich (Hebr. 3:15) »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie in der Auflehnung«. Es ist also noch nicht zu spät, andererseits, heute heißt nicht: »schlaf noch mal darüber!«, Es könnte zu spät sein. Heute heißt, das eine Entscheidung zur Umkehr höchst fällig ist.

Denn was ist der Grund des Schreibens? Natürlich die grundsätzliche Zuneigung des Herrn auch zu dieser Gemeinde, die er kennt wie alle anderen, von ihren Anfängen an. Durch alle Höhen und Tiefen ihrer Geschichte hat er sie hindurch begleitet. Wie sollte er sie verwerfen, ohne sie noch mal »zur Rede zu stellen«. Das ist es was der Begriff »überführen« bedeutet. Der Nachweis des Fehlverhaltens wird erbracht, mit dem Ziel Raum zur Buße zu geben, das ist die wichtigste Aufgabe der Ermahnung. Die Bibel weist uns an vielen Stellen an, uns gegenseitig zu ermahnen.

Der zweite Begriff »züchtigen« geht noch weiter, er kommt aus dem Bereich der Erziehung, des Trainings und der Gerichtsbarkeit. In der Erziehung sind es die Väter, die ihre Söhne in eine Richtung lenken, von der sie meinen, dass sie das Beste für ihr Kind ist, das beinhaltet auch ein belehren und anweisen zu guten Taten.

Im Training gibt es eine Vereinbarung. Der Sportler erwartete den Ansporn und die Motivation notfalls auch mit Druckmitteln von seinem Trainer, um, wie man im Volksmund sagt, »seinen inneren Schweinehund zu überwinden«. Er weiß, dass er auf diesen äußeren Druck angewiesen ist und setzt sich ihm freiwillig aus.

In der Gerichtsbarkeit aber meint Züchtigung eine öffentliche Bestrafung, die nicht die Existenz des Gestraften zerstört, sondern ihm einen Denkzettel verpasst, damit er nicht mehr gegen Gesetze verstößt.

Das alles liegt im Bereich des Möglichen. Ist es legitim, dass der Herr der Gemeinde diese züchtigt? Natürlich ist es das. Wir wollen doch dass unser Vater im Himmel uns den Weg zeigt, den es sich zu gehen lohnt. Wir wollen auch den Sieg, also müssen wir uns den Trainer gefallen lassen. Was wir nicht wollen ist allerdings die öffentliche Sanktion. Also sollten wir alles tun (eifrig sein) um diese zu vermeiden.