(3:22) Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

 

Der Abschnitt über die sieben Sendschreiben endet wieder mit dem Aufruf zu hören was der Geist den Gemeinden sagt. Was ist so wichtig an den sieben Sendschreiben?

Zuerst einmal sind sie das einzige diktierten Wort aus dem Munde Jesu, das Johannes direkt empfangen hat. Zum anderen aber dürfen wir sehr wohl annehmen, dass es nicht allein um diese sieben Gemeinden geht. Im Einflussbereich des Johannes standen noch andere, vielleicht sogar bedeutendere Gemeinde (Kolosser), aber die Zusammenstellung dieser sieben ist bewusst gewählt, denn sie stellen sieben Gemeindetypen dar, die für das ganze Gemeindezeitalter bis zur Wiederkunft Christi repräsentativ zu sein scheinen.

Was wir in ihnen gesehen haben, finden wir in irgendeiner Form auch heute in den örtlichen Gemeinden des Christentums wieder. Keine Schwierigkeit und kein Erfolg, der nicht schon in diesen Sendschreiben erwähnt wurde. Äußere und innere Feinde machen heute wie damals der Gemeinde Jesu Christi zu schaffen. Entsprechend gelten auch die Ermutigungen und Ermahnungen unseres Herrn allen Gemeinden zu allen Zeiten, bis er wiederkommt. Wenn jemand wissen will, wie und nach welchen Kriterien Jesus Gemeinden beurteilt, dann findet er dies in den Sendschreiben.

In den nächsten Kapiteln aber beginnt die Apokalypse, die Enthüllung unseres Herrn Jesus Christus vor den Augen der Welt. Das ist eine andere, neue Zeit, sie wird nicht so lange dauern wie das Zeitalter der Gemeinde. Auch wissen wir nicht, wie lange sich das Gemeindezeitalter mit dieser Zeit überschneidet. Dass es eine Überschneidung geben muss, deutet das Wort in 1. Petr. 4:17 an (siehe auch Jes. 25:29). Das Gemeindezeitalter wird aber mit der Entrückung beendet und ihr Zeitpunkt ist überraschend. Wie beim Kommen eines Diebes in der Nacht, gibt es keinerlei Hinweise und Ankündigungen dafür. Dass er aber seine Gemeinde, die Braut Christi, zu sich nimmt, noch bevor seine Füße den Ölberg berühren, das ist klar, kommt sie doch in seinem Gefolge. Wir haben also durchaus die Hoffnung, die schlimmste Heimsuchung nicht ganz miterleben zu müssen, wenn wir ihm treu nachfolgen und sein Wort bewahren (3:10). Amen!