(4:7) Und das erste lebendige Wesen glich einem Löwen, das zweite lebendige Wesen glich einem jungen Stier, das dritte lebendige Wesen hatte ein Angesicht wie ein Mensch, und das vierte lebendige Wesen glich einem fliegenden Adler.

Das diese Lebewesen die Gesichter eines Löwen, Stieres, Adler und Menschen tragen, zeigt ihre Zuständigkeit, die Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes gegen die sündige unheilige, dem Tod verfallene Kreatur abzuschirmen.

In Stiftshütte und Tempel war die Darstellung von Cherubime, die anzeigten, dass man sich in Gefahr begibt, wenn man sich Gott naht, vielfältig: eingewoben in Teppiche und Vorhänge, als erhabene Verzierungen an den Toren und den Wänden und im Allerheiligsten als prunkvolle Figuren über der Bundeslade. Gott ist eben unnahbar und so sieht Johannes wie einst auch schon Hesekiel, Gott als diffuse lichtvolle Throngestalt (mit Ausnahme des Menschensohnes wie wir bald sehen werden) während die Cherubime dominant und konkret beschreibbar sind, Hesekiel verwendete viel Zeit darauf dies zu tun.

Die gesamte Schöpfung ist hier also dargestellt durch den Löwen, den mutigen König der wildlebenden Tiere, den Adler, den pfeilschnellen König der Lüfte, den Stier, den starken König der Haustiere und schließlich den Menschen, den intelligenten Beherrscher der gesamten Schöpfung. Aber die gesamte Schöpfung ist kreatürlich, also Sünde und Tod unterworfen und kann so in ihrer Unheiligkeit nicht direkt mit Gott Kontakt haben. Schon bei der Austreibung aus dem Paradies stellte Gott den Cherub mit dem flammenden Schwert zwischen sich und der Kreatur.