(6:2) Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als ein Sieger und um zu siegen.

Der erste apokalyptische Reiter betritt die Weltbühne und es ist die Frage, um was es sich dabei handelt? Es wurde gesagt, die weiße Farbe deute auf Christus. Doch das ist aus mehreren Gründen ausgeschlossen.

Erstens ist nur das Pferd weiß, vom Reiter wissen wir das nicht und zweitens tritt Jesus als Reiter in Kap. 19:11 ff zwar ebenfalls mit einem weißen Pferd auf, hier aber mit einem Schwert und dem Heer des Himmels als Gefolge.

Die Ähnlichkeit ist allerdings beabsichtigt. Denn es handelt sich um den Dämon der Verführung, den Engel des Lichtes, der die Menschheit zum Abfall verführt, wie wir aus 2. Kor. 11:14-15 wissen. Wir müssen aber auch die vier Reiter als eine Einheit sehen, auch dadurch verbietet es sich, drei als Dämonen zu deuten und einen nicht. Dass aber die anderen drei Dämonen sind, die ein Gericht über die Erde bringen, ist offensichtlich.

So offensichtlich ist aber Verführung zum Abfall von Christus nicht. Denn der weiße Reiter kommt mit Pfeil und Bogen, den Waffen des Hinterhaltes (während Christus mit dem Schwert aus seinem Munde, das Wort, kämpft). Diese Pfeile sind nicht tödlich, niemand kommt um, aber sie sind vergiftet und der Reiter erlangt den Status eines Königs. Er macht sich die Welt also untertan.

Mit welchen Mitteln aber schafft er es zu siegen? Er verspricht Heil und wird als akzeptable Alternative zum Evangelium gesehen. Damit katapultiert er die Menschheit in eine nachchristliche Ära, in der nur mehr wenige an das Wort Gottes glauben, während das offizielle Christentum zu einer Institution nationaler Brauchstumspflege verkommt.