(6:5-6) Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und sieh! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar; doch das Öl und den Wein schädige nicht!

Tatsächlich sehen wir nach der Öffnung des dritten Siegels einen schwarzen Reiter, der mit den Werkzeug eines Kaufmannes daherkommt. Was aber ist das bestimmende Element unserer Zeit? Es ist der Welthandel.

Die Generäle haben das Feld weitgehend ihnen überlassen. Konzerne sind zu Global-Playern geworden und teilen die Erträge der Welt unter sich auf, indem sie die Preise bestimmen.

Denn es ist deutlich, dass wir in der dritten Phase der Globalisierung stehen, nach der Globalisierung der Ideen beim ersten Reiter kam mit dem zweiten die militärische, bis das sogenannte Gleichgewicht des Schreckens die Welt beherrschte. Nun aber setzte seit 1945 eine beispiellose Globalisierung der Weltwirtschaft ein, die etwas schuf, was es bis dato nicht gab, nämlich einen Weltmarkt mit einheitlichen Preisen für die wichtigsten Produkte.

In der Kürze dieser Auslegung kann nur noch festgehalten werden, dass die ganze Entwicklung zu Lasten der Produktion von Grundnahrungsmittel geht, während Öl und Wein nicht geschädigt wird. Beides sind aber Symbole. Der Wein für Freude und Unterhaltung und das Öl für Energie. Geschädigt wird also die Landwirtschaft und das weltweit.

Es gibt aber keine Toten die direkt auf das Konto des dritten Reiters gehen. Auch der erste Reiter forderte keine direkten Opfer, er bereitete aber die Welt vor für den zweiten, der dann mit voller Härte zuschlug und die vom ersten Reiter irregeführten Menschen gegeneinander aufbrachte »dass sie sich dahinschlachteten«. Ob es auch diesmal so ist, dass der dritte dem vierten in die Hände spielt, wird die Geschichte zeigen und das Bild des vierten Reiters, im nächsten Vers.