(8:1-2) Und als es das siebte Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, etwa eine halbe Stunde lang. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott standen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben.

Mit dem siebten Siegel ist die ganze Rolle geöffnet und es beginnt eigentlich der letzte Akt der Apokalypse mit den sieben Posaunenengel. Auch wenn im folgenden noch sehr viel geschieht, so bedeutet es nicht, dass damit wieder so viel Zeit vergehen wird wie bei der Öffnung der vorhergehenden sechs Siegel, eher nur so viel wie bei der Öffnung eines Siegels.

Aber die Dichte der Ereignisse durch die Katastrophen wird viel höher sein, das Gericht wird sich dramatisch beschleunigen. Doch vorerst lesen wir von einer halben Stunde Stille im Himmel, dann erst bricht der Sturm los. Das Sprichwort »Ruhe vor dem Sturm« könnte hier seinen Ursprung haben. Da ja die Stürme der vier Himmelsrichtungen von den Engel festgehalten wurden, wie wir im letzten Kapitel gesehen haben, bis die Zählung der 144000 vollendet ist und die Gemeinde entrückt ist, ereignet sich tatsächlich eine Zeitlang auch auf Erden nichts. Ob diese halbe Stunde im Himmel synchron mit dieser Ruhepause auf der Erde läuft, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich. Johannes fühlte subjektiv eine halbe Stunde Ruhe im Himmel, aber wieviel ist das wirklich auf Erden? Wir werden es erst wissen, wenn es so weit ist.

Klar ist aber, dass die Menschheit Zeit brauchen wird, um sich von den schweren Ereignissen des sechsten Siegels zu erholen. Doch wie lange wird es dauern, bis sich wieder eine Zivilisation entwickelt hat? Das ist schwer abschätzbar, aber es werden eher nur Jahrzehnte sein als Jahrhunderte, denn das technologische Know How ist der Menschheit ja nicht verloren gegangen.