{jcomments on}(11:1-6) Und mir wurde eine Meßrute gegeben, gleich einem Stab; und der Engel stand da und sagte: Mache dich auf und miss den Tempel Gottes samt dem Altar, und die, welche darin anbeten! (2) Aber den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, lass aus und miss ihn nicht; denn er ist den Heidenvölkern übergeben worden, und sie werden die heilige Stadt zertreten 42 Monate lang. (3) Und ich will meinen zwei Zeugen geben, dass sie weissagen werden 1 260 Tage lang, bekleidet mit Sacktuch. (4) Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen. (5) Und wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, geht Feuer aus ihrem Mund hervor und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand ihnen Schaden zufügen will, muss er so getötet werden. (6) Diese haben Vollmacht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen fällt in den Tagen ihrer Weissagung; und sie haben Vollmacht über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen mit jeder Plage, so oft sie wollen.

Nun finden wir Johannes in einer weiteren Hesekiel Position. Er soll den Tempel ausmessen. Hesekiel durfte das allerdings nicht selber machen, 

sondern beobachtete dabei einen Engel wie dieser es tat (Hes.40-43). Andererseits aber misst der Engel bei Hesekiel den ganzen Tempel aus, während Johannes am Vorhof halt macht. Was hat das zu bedeuten?

Das Volk Israel definiert sich über seinen Glauben, dazu gehört die Abstammung von Abraham Isaak und Jakob, aber auch das verheißene Land und der Gottesdienst in diesem Land, der in einem Tempel in Jerusalem stattfinden muss. Erst wenn alles das wiederhergestellt ist, erhält Israel einen Messiaskönig in der Tradition des David. Bevor also Jesus wiederkommt muss der Tempel errichtet werden. Doch das ist heute wie in Zukunft keine leichte Sachen, denn die Hölle wird sich aufmachen und die Heidenvölker werden das Vorhaben versuchen zunichte zu machen, wie einst beim Wiederaufbau unter Esra und Nehemia.

Der Tempel wird also in einem ersten Stadium gebaut, soweit, dass die alttestamentliche Anbetung stattfinden kann. Vermutlich aber noch ohne Blutopfer, denn wir lesen in der ganzen Offenbarung nichts von neuen Opferdiensten die notwendig wären. Das Lamm ist geschlachtet und sein Blut im Allerheiligsten. Bevor der Vorhof aber gebaut werden kann, wird sich der Widerstand verdichten.

Israel erhält in dieser Zeit Unterstützung von den zwei Zeugen, die Ölbäume genannt werden, dies ist eine Anspielung auf Sacharja, wo diese beiden Ölbäume vorkommen und zwar im Zusammenhang damit, dass letztendlich Jerusalem zum Laststein für alle Völker wird. Alle Heidenvölker werden sich an ihm wundreißen und ihn nicht heben können (Sach. 12:1-2)

Die 1260 Tage der beiden Zeugen sind dramatisch. Sie werden einen Krieg führen mit der ganzen Welt. Die Plagen mit denen sie die Erde schlagen sind nicht erwähnt. Es werden aber wohl die Plagen der 5. und 6. Posaune sein (1. und 2. Wehe), die über die ganze Erde gehen. Das Ziel ist klar, der Tempel muss gebaut werden und Israel darf daran nicht gehindert werden dadurch werden die Heiden 3,5 Jahre daran gehindert, den Tempelbau zu stören.

Die beiden Zeiträume 1260 Tage der Zeugen und 42 Monate der Heiden sind zusammengenommen sieben Jahre, oder die bekannte fehlende Jahrwoche aus der Danieloffenbarung (Dan. 9). Diese Woche ist die Zeit der letzten Bedrängnis Israels und seiner Rettung durch den Messias. Warum aber werden sie  einmal als Tage und einmal als Monate gezählt? Tage werden gezählt, wenn sich bedeutendes ereignet. Tempelbau, Stiftshütte etc. Ereignise die exakt dokumentiert sind. Monate ist die Erwähnung eines Zeitraumes in dem nichts für die Ewigkeit Bedeutendes geschieht. Die Heiden zertreten die Heilige Stadt heißt es lediglich.