{jcomments on}(13:11-14) Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache. (12Und es übt alle Vollmacht des ersten Tieres aus vor dessen Augen und bringt die Erde und die auf ihr wohnen dazu, dass sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. (13Und es tut große Zeichen, so dass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen lässt vor den Menschen. (14Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben sind, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dass sie dem Tier, das die Wunde von dem Schwert hat und am Leben geblieben ist, ein Bild machen sollen.

Und noch ein Tier steigt auf, diesmal aber nicht aus dem Meer, sondern aus der Erde. Wozu diese leicht unübersichtliche Fülle an Bildern? könnten wir zwischendurch fragen.

Vergessen wir nicht, es geht bei ihnen darum, dem Johannes und seinen Lesern die endzeitliche Machtkonstellation vor Augen zu führen, wie sie sich kurz vor der Ankunft des Messias ergibt. Dazu ist eben ein weiteres Bild notwendig. Denn das Tier aus dem Meer - das irdische Ebenbild des Satans - stellt die politisch militärische Macht dar, die sich aus dem Völkermeer erhebt und alles dominiert. Wie wir gesehen haben, entstehen solche Weltreiche, wenn sich das Völkermeer in Bewegung befindet, also in unruhigen Umbruchzeiten der Geschichte.

Eine andere Macht ist die kulturell religiöse, die immer zur politisch-militärischen in einem günstigen oder ungünstigem Verhältnis steht, was nicht unwichtig ist im Hinblick auf die Stabilität einer Konstellation. Um diese religiöse Macht handelt es sich nun bei dem zweiten Tier. Das zeigt, dass es aus der Erde entsteht, also nicht revolutionär über Nacht, sondern kontinuierlich aus dem bestehenden Boden einer Weltkultur erwächst. Hier entsteht nichts grundsätzlich neues, sondern es bildet sich die Quintessenz einer bereits jahrhundertealten antichristlichen, antijüdischen Kultur.

Möglicherweise stellen die beiden Hörner die beiden größten monotheistischen Religionen dar: Christentum und Islam. Beide natürlich bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Begründung: Christentum und Islam stehen sich gegenwärtig wie These und Antithese gegenüber. Nach jahrzehntelanger Konfrontation wird man dazu übergehen, in synkretistischer Manier die Synthese zu wagen und sie wird gelingen. Das Ergebnis ist eine Welteinheitsreligion, der sich auch die anderen Religionen beugen werden, bzw. wird man ihnen kulturelle Nischen zuweisen, in denen sie weiterexistieren können. Denn wir dürfen nicht übersehen, dass nur das Christentum und das Judentum eine ausgeprägte missionarische Motivation in sich tragen, die allermeisten anderen Religionen stellen keinen universalen Anspruch.

Das Judentum aber als die dritte Monotheistische Buchreligion wird diesen Verrat an der Heiligen Schrift nicht oder nicht geschlossen (144000) mitmachen, dank der 144000 Versiegelten. So wird Israel aber auch noch weiter in die Defensive geraten, zusammen mit denjenigen Christen, die dem unverfälschten Wort Gottes folgen. Natürlich werden aber auch einige Juden erneut dem Irrtum verfallen, denn es ist jedermanns persönliche Entscheidung, wem er nachfolgt und was er glaubt.

Dieses Tier nun wird das wiedererstehen des römischen Weltreiches feiern, als die historische Chance die Pax Romana weltweit wieder herzustellen. Der Antichrist, die Inkarnation Satans in einer historischen Person, wird als moslemischer Imam und christlicher Messias gefeiert werden. In ihm wird man die Erfüllung alter moslemischer und jüdisch/christlicher Weissagungen erkennen wollen. Somit wird sich die Tätigkeit des Tieres ganz darauf richten, den Kaiserkult bis hin zur Anbetung wieder aufzurichten und auf den Antichrist zu fixieren. Dazu werden alle technischen, aber auch parapsychologischen Tricks angewendet werden. Satan wird die Genehmigung haben, diesen Menschen auch übernatürliche Macht zu verleihen. Die Bibel warnt an mehreren Stellen davor, nicht jedes Wunder als göttliche Autorisierung anzusehen.