{jcomments on}(16:10-16) Und der fünfte Engel goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz, (11) und sie lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie taten nicht Buße von ihren Werken. (12) Und der sechste Engel goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, damit den Königen vom Aufgang der Sonne der Weg bereitet würde. (13) Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen. (14) Es sind nämlich dämonische Geister, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der Erde und des ganzen Erdkreises, um sie zum Kampf zu versammeln an jenem großen Tag Gottes, des Allmächtigen. (15) — Siehe, ich komme wie ein Dieb! Glückselig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht entblößt einhergeht und man seine Schande sieht! — (16) Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Harmageddon heißt.

Die fünfte Zornschale trifft nun auch das Zentrum der Macht, den Thron des Tieres. Was wir uns darunter vorstellen können, dass sein Reich verfinstert wurde und sie sich vor Schmerzen die Zungen zerbissen,

ist nicht klar. Finsternis an sich verursacht ja noch keine Schmerzen, eher könnten wir an die Nachwirkungen der dritten Zornschale denken. Die Finsternis über dem Reich des Tieres, soll der Welt den geistlichen Zustand desselben deutlich machen. Aber wie bei Pharao, der mit ähnlichen Plagen geschlagen wurde, verhindert die Verstockung die Buße, ja sie führt sogar zur offenen Blasphemie. 

Die sechste Zornschale bereitet den Weg zur letzten Schlacht vor und zwar in zweifacher Weise. Geografisch ändert sich etwas, was den Aufmarsch der Heere des Antichristen Richtung Israel beschleunigt. Der Euphrat, einer der vier Flüsse, die schon im Garten Eden erwähnt werden (1. Mo. 1:14), trocknet aus. Diese Tatsache lässt vermuten, dass das Babylon der Apokalypse doch wieder im Orient liegt, möglicherweise durch den Neuaufbau des antiken Babylon, der unter Saddam Hussein mit einem Palastbau und der Rekonstruktion öffentlicher Gebäude bereits begonnen hat. Sollte der Welt die Entstehung eines neuen Paradieses vorgegaukelt werden, so wird diesem Ansinnen damit ein Ende gesetzt.

Das zweite was hier passiert ist die Verführung jeder weltlichen Regierung sich an dem Kampf gegen Jerusalem zu beteiligen, obwohl man doch weiß, dass es den allmächtigen Gott an seiner Seite hat. Es sind die Lügengeister die wir auch von 1. Kö. 22:22 kennen, die sie verführen, sie haben sogar Macht, Wunderzeichen zu tun, damit ihnen dies gelingt.

Das nun hier wieder der Aufruf ertönt, sich nicht überraschen zu lassen und dann nackt dazustehen (nicht bekleidet mit der weißen Leinwand der Gerechtigkeit) wenn diese Auseinandersetzung mit dem Herrn Israels stattfindet, zeigt uns, dass auch in dieser Zeit noch eine Nachlese gehalten wird. Noch ist es möglich, sich auf die richtige Seite zu stellen und Gnade zu finden.

Harmaggedon ist ein Berg bei Megido (hwbr. har=berg von maggedon=meggido), der traditionell im Altertum zum Aufmarschgebiet und Ort vieler Schlachten gehörte, wenn es um die Herrschaft über das Heilige Land ging. Im Alten Testament wird öfter das zu Fuß des Berges liegende Tal, die Ebene Jesreel genannt. Sie ist strategisch bedeutend wie kein anderes Gebiet in Israel, weil sie die größte zusammenhängende Ebene Israels ist. Von Megido aus kann theoretisch ganz Israel okkupiert und beherrscht werden.

Alles sieht danach aus, dass es am Ende zu einer Konfrontation mit zwischen Jerusalem und Babylon kommt. Jerusalem in dem sich mittlerweile der Tempel Jahwes befindet, muss zerstört werden. Doch wie wir sehen werden, wird der Plan nicht gelingen.

Bemerkenswert aber ist vor allem der 15. Vers, der uns klar macht, dass es auch in dieser chaotischen Zeit noch eine Gnade gibt, nämlich sich den Verführungen des Antichristen zu entschlagen und rein zu bleiben.