(2:17) Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna zu essen geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt außer dem, der ihn empfängt

Und wieder heißt es hinhören, denn auch diese Gaben die Jesus den Überwindern verspricht sind im Kontext wichtig. Zwei Gaben sind es, deren Bedeutung eine für dieses Leben und die andere für das Jenseits bedeutend sind.

Das verborgene Manna erinnert an das Volk in der Wüste. Es handelt sich also um eine hier in diesem Leben wichtige Gabe, und sie ist ein Bild auf das Wort Gottes. Das ergibt sich aus den Worten Jesu »Ich bin das Brot des Lebens« (Joh. 6:35) Wie könnten wir auch überwinden ohne ihn? Was heißt überwinden überhaupt. Was überwinden wir. Nun einerseits natürlich die Sünde, wenn sie uns umfangen hält. Andererseits aber auch schon die Anfechtung zur Sünde, denn wie Jesus in der Wüste versucht wurde, sind auch wir immer wieder den Versuchungen ausgesetzt. Und bei der ersten Versuchung Jesu, als er aufgefordert wurde, seine Macht dadurch zu beweisen, dass er Steine in Brot verwandle, da lehnte er dies mit den Worten ab: »der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.« Das Brot des Lebens ist also für uns vor allem das Wort aus dem Munde Gottes. Dies ist es, was uns hilft zu überwinden: die Reinigung und Bewahrung durch das Wort!

In der zweiten Gabe geht es aber wieder um das Jenseitige: Der weiße Stein, den ein Überwinder erhält, hat durch den Namen den niemand kennt, außer dem der ihn empfangen hat, eine eindeutige Bedeutung. Weiße Steine mit Inschriften und Namen konnten ja in der Antike alles mögliche sein, von Besitzurkunden bis zu Siegertrophäen. Aber eine Anwendung des gravierten Marmors wird wohl die gewesen sein, auf die hier angespielt wird. Wenn nämlich ein Fest gefeiert wurde mit geladenen Gästen, so war ein weißer Stein mit einem geheimen Namen gewissermaßen die fälschungssichere Eintrittskarte für die geladene Person. Nur er hatte den Stein und kannte den Namen (Code). Da meistens hochgestellte Personen solche Steine ausgaben, war es eine Ehre, solch einen Stein zu bekommen und man verwahrte ihn sorgfältig. Wenn dann der Tag gekommen war, wies man sich dem Torhüter, einem Sklaven aus, der auf seiner Liste erkannte, dass es sich um einen geladenen Gast und nicht um einen Eindringling handelte. Der weiße Stein ist der Beweis deiner persönlichen Beziehung zu Christus, auf Grund dessen Du eingeladen wurdest. Er berechtigt Dich zum Eintritt in das Himmelreich.