(2:26) Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Vollmacht geben über die Heidenvölker,

Am Tag bevor ich bei diesem Vers angekommen war, fand ich in einem Internetforum folgenden Eintrag auf einer christlichen Seite: »Ich, der Herr, werde euch Autorität geben

über alle Völker und Nationen der Welt. Ihr werdet als MEINE Kinder bekannt sein. Ich, der Herr, bin stolz auf euch und freue mich über euch. Vergesst nie von wem ihr diese Autorität bekommt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Ihr seid wertvoller als alle Schätze und Resourcen dieser Welt. Let's blow something up. Ich, der Herr, werde mit euch die Geschichte neu schreiben und Ich, der Herr, habe jetzt schon damit angefangen.. ihr Historymaker and Worldchanger.«

Dem Autor dieses Statements, der sich erlaubte im Namen des Herrn zu sprechen (was absolut nicht empfehlenswert ist), gab ich diesen 26. Vers des 2. Kap der Johannesoffenbarung als Antwort mit dem Hinweis: »Nach meiner Erkenntnis wird das erst am Ende geschehen, wenn Jesus wiedergekommen ist und wir mit ihm im Millenium regieren werden. Im Zeitalter der Gemeinde geht diese denselben Weg, den auch unser Herr gegangen ist, nämlich den des Kreuzes und nicht den des Triumphes. »Der Jünger ist nicht mehr als sein Meister«(Math. 10:24).«

So verständlich die Schwärmerei dieses vermutlich recht jungen Mannes ist, sie kann auch eine Flucht vor dem Kreuz sein, oder sich dahin entwickeln. Jesus selber hat seine Jünger immer wieder eingebremst, wenn ihnen wieder einmal die Gäule durchgegangen sind. Bevor wir das Land Kanaan erben, geht es durch die Wüste. Wer Jesus nachfolgt, der muss »SEINE Werke bewahren« bis zum Ende, heißt es hier. Aber was waren seine Werke? Es waren Werke der Nächstenliebe und des Dienens ohne jeden Machtanspruch. Diesen hätte er sehr wohl stellen können aber er tat es nicht. In seinem Machtverzicht ertrug er Schmähung, Missachtung und schließlich das Kreuz.

Dieses Kreuz ist noch nicht bedeutungslos geworden und nichts wird uns vor ihm schützen. Natürlich müssen wir nicht alle als Märtyrer sterben, aber wir werden wohl alle unseren Anteil daran haben in einer Welt, die nicht uns gehört, sondern dem, nach dem wir einst gelebt haben: »nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; (Eph. 2.2)«

Aber Gott sein Dank, er wird abgesetzt werden, wenn unser Herr kommt und dann ist unsere Zeit! Er und nur Er wird ihn absetzen. Wenn ich die Offenbarung richtig verstehe, dann hat die Gemeinde daran keinen Anteil. Danach werden wir wirklich »Historymaker and Worldchanger« sein, Aber bis dahin lasst uns untereinander lieben, denn in dieser Zeit haben wir nichts als unsere Liebe zum Herrn und zueinander.