(2:1) Dem Engel der Gemeinde von Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt:

Ephesus ist die erste der sieben Gemeinden die erwähnt wird. Das mag auch dadurch begründet sein, dass Ephesus die bedeutendste Stadt in der Region war.

In Ephesus waren hintereinander Paulus, Aquila und Priscilla, Apollos und wieder Paulus, am Ende 2 Jahre lang. Die Gemeinde scheint also eine schwere Geburt gehabt zu haben, aber schließlich war gerade sie fest gegründet im Apostelwort.

Auch der Brief an die Epheser zeugt davon, wie hoch ihr geistlicher Stand war, als sie noch ganz unter dem Einfluss des Paulus, des Apostels der Heiden stand. In diesem Brief der wahrscheinlich in allen Gemeinden gelesen wurde, aber in Ephesus aufbewahrt, befindet sich das ekklesiologische (Ecclesiologie = Lehre von der Gemeinde) Erbe des Apostels und sicherlich fühlten sich die Epheser in besonderer Weise  verpflichtet, wie wir sehen werden.

Ephesus ist nun der erste der sieben Leuchter und der Stern in der Hand des Herrn ist der Überbringer des Sendschreibens, das sich ganz speziell mit der Ortsgemeinde in Ephesus befasst. Die Sendschreiben stellen also Briefe in eine historische Situation hinein dar. Und es sind Briefe, die von Christus diktiert worden sind. Normalerweise ist das Wort Gottes das Ergebnis einer selbständigen Schreibweise des Autors, unter der Leitung des Heiligen Geistes, also zwar irrtumslos, aber in Stil und Wortwahl ganz der Persönlichkeit des Schreibers entsprechend. So verstehen wir Inspiration. Aber die Sendschreiben sind insofern eine Ausnahme, als sie tatsächlich eine echte Verbalinspiration darstellen. Das heißt, sie sind Wort für Wort dem Johannes diktiert worden.