(3:1) Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt der, welcher die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist doch tot.

Sardes ist nun wieder eine ganz andere Kategorie von Gemeinde, aber vielleicht eine gerade uns modernen Menschen vertrautere.

Zunächst einmal, wie stellt sich Jesus vor? Wir sagten, die sieben Sterne sind die Boten, die von Johannes die Sendschreiben in Empfang nahmen. Die sieben Geister aber symbolisieren den Heiligen Geist, der sich ungeteilt jeder einzelnen Gemeinde widmet. Ein Indiz dafür, dass es sich um den Heiligen Geist handelt und nicht um Engel ist, dass die sieben Geister nicht in der Beschreibung des Christus 1:12-20 vorkommen, aber in der Grußformel 1:4 die auf den dreieinigen Gott hinweist. Was haben wir nun?: Den heiligen Geist und einen schwachen Menschen, einen Ältesten, einen Hirten dem die Herde Gottes anvertraut ist. Aber wir wissen, dass sich dieser schwache Mensch in der Hand des Christus befindet, unter seiner Gnade.


Was muss es bedeutet haben für so einen Mann, zu hören, dass seine Gemeinde tot ist? Vielleicht hatte er schon den Verdacht, dass all das Gehabe und Getue, der ganze Aktionismus, den diese Gemeinde an den Tag gelegt hat, nicht wirklich das ist, was unseren Herrn beeindruckt. Und vor den Menschen? Ja vor ihnen waren sie anerkannt und hatten einen gewissen Erfolg. Es gefiel und es kam an. Sie hatten den Ruf einer lebendigen Gemeinde. Aber was für ein Irrtum: sie waren tot! Da war nur sehr wenig Leben im geistlichen Sinne. Nur wenige in Sardes, wie wir hören werden, die ihre Kleider nicht besudelt hatten.

Eine schwere Last die dieser Bote mit nach Hause nahm, wie sollte er seiner Gemeinde dieses harte Urteil erklären? Doch er durfte sich des Beistands durch den Heiligen Geist gewiss sein. Er ging nicht alleine zurück in seine Stadt. Er würde geführt werden und Sardes sollte damit eine neue Chance bekommen.

Eine der Lehren die ich aus den Sendschreiben entnommen habe ist: gib keine Gemeinde zu bald auf. Wenn der Herr einen Engel sendet, sei es in Menschengestalt und dieser vom Geist Gottes getrieben ist, braucht es nur wenig in einer Gemeinde um neu zu beginnen. Eine zweite Lehre ist: gib nichts auf das Urteil von Menschen über eine Gemeinde. Die Kriterien unseres Herrn sind andere als die einer populistischen Gesellschaft.