(3:20) Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir

Jesus vor der Türe, wie war er dahin gekommen? Sollte er nicht in uns sein? Nun ist er außerhalb von uns und klopft an unsere Türe,

höflich, unaufdringlich, unsere Willensfreiheit respektierend. Denken wir nur nicht, es hätte in dieser Gemeinde keine Gottesdienste gegeben, in der Jesus angebetet wurde. Doch war es der richtige Jesus, oder war es ein zu einem Bild erstarrter Jesus, das Menschen sich von ihm gemacht hatten, in alter Gewohnheit, gerade so, wie sie sich einst ihre Götzen vorgestellt und geschnitzt hatten.

Doch egal, die göttliche Langmut und Geduld nimmt das hin, schließlich hat er eine Gnadenzeit versprochen und er steht zu seinem Wort. Und so steht er erneut vor der Türe und klopft an. Wir fragen natürlich, wer ist draußen. »Jesus« heißt es. Nun müssen wir entscheiden. Sagen wir: »nein danke, wir haben schon einen, der genügt voll und ganz unseren Ansprüchen!«? Oder hören wir hin, diese Stimme, die ist uns doch vertraut. Ja, seine Schafe hören seine Stimme und wir hören sie auch und öffnen ihm und freuen uns, denn wenn unser Hirte bei uns ist, dann sind wir gerettet.

Jesus zu erkennen, den wirklichen Jesus, war nie leicht, es ist nach einer zweitausend Jahre alten Geschichte der christlichen Konfessionen nicht leichter geworden. Aber nicht wir suchen ihn, sondern er sucht uns, die Frage ist nur, ob wir ihn erkennen. Als die Jünger noch gezeichnet von den Ereignissen der Kreuzigung unterwegs waren nach Emmaus, da gesellte sich Jesus zu ihnen und sie erkannten ihn vorerst nicht. Aber als sie mit ihm zu Tisch saßen und er das Brot brach, heißt es in Luk. 24:31-32
»Da wurden ihnen die Augen geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Weg, und als er uns die Schriften öffnete?«

Es ist schon ein magischer Moment, wenn wir uns im Abendmahl der Gegenwart unseres Herrn bewusst werden. Erinnern wir uns da nicht auch an so manches Wort, das er unterwegs mit uns geredet hat? Und wir denken: »ja, es ist wirklich der Herr, Amen!«