(4:3) Und der darauf saß, war in seinem Aussehen einem Jaspis- und einem Sardisstein gleich; und ein Regenbogen war rings um den Thron, der glich in seinem Aussehen einem Smaragd. 

Das Aussehen dessen der auf dem Thron saß, glich zwei Edelsteinen. Dabei ist das Wörtchen »gleichen« wichtig, denn es ist nicht an eine Statue aus den genannten Steinen zu denken, sondern an eine lebendige Person.

Aber kein Wesen aus Fleisch und Blut, sondern eine Lichtgestalt erkennt Johannes. Und es ist der Charakter des Lichtes, den er versucht mit Hilfe der Steine zu beschreiben. Zuerst der Jaspis, womit anscheinend nach der Beschreibung in den Parallelstellen (21:11, 21:18 ... gleich dem reinen Glas [Luth. -1912]) ein farbloser durchscheindender Diamant gemeint ist und nicht der opake Halbedelstein Jaspis. Die Klarheit eines farblosen Kristalles gibt alles unverfälscht wieder. Nichts bleibt verborgen, selbst das Licht spaltet sich in seine spektralen Farben. Der zweite Stein ist ein Sardisstein, benannt nach der Stadt Sardis, war dieser Stein ein rotbraun bis gelborange schimmernder Karneol, der sehr häufig für die Anfertigung von Siegelringen verwendet wurde.

Es ist schwer bis unmöglich, sich diese Lichtgestalt vorzustellen, aber das ist auch nicht nötig, worauf es ankommt ist, die Assoziationen, die wir als Menschen mit unseren gleichnishaften materiellen Vorbildern erhalten, zu erfassen. Die Farbe eines Siegelringes bedeutet in diesem Sinne Autorität und Wahrhaftigkeit.

Den Bogen den Johannes sieht ist kein Regenbogen, das wäre ein Widerspruch in sich, da ein Regenbogen alle Spektralfarben wiedergibt. Auch in 1. Mo. 9:13 wo in der LXX das gleiche Wort verwendet wird, steht nichts von einem Regenbogen, sondern nur Bogen, wenngleich dort natürlich ein Regenbogen gemeint war. Dieser Bogen hat die Farbe Smaragdgrün, dies steht für Leben. Überall auf der Welt wo Leben in seiner Üppigkeit vorhanden ist, ist es in erster Linie grün. Der Bogen aber ist ein Zeichen des Bundes. Der auf dem Thron sitzt ist also der lebensspendender Bundesgott, wie ihn uns das alte Testament schildert.