(6:15-17) Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge, und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?

Doch zunächst haben die Herren dieser Erde wie jeder einfache Mensch auch, die große Not. Hier auf der Flucht sind sie alle gleich, jeder Unterschied ist dahin.

Vielleicht ist das auch der einzige Zeitpunkt der Geschichte, in der ausnahmslos alle Menschen auf der Flucht sind. Doch wohin sollen sie fliehen? Alles zerbricht und nichts bietet mehr Schutz. So fliehen sie trotz Erdbeben in die Berge und suchen sich Höhlen. Denn ihre Behausungen, vom Einfamilienhaus bis zum Wolkenkratzer sind nicht mehr sicher. Ganze Städte wurden ausradiert, Metropolen dem Erdboden gleich gemacht in einer Weise, dass sie gar nicht wieder aufgebaut werden können.

Nun verblüfft uns aber doch, dass die Menschen anfangen zu beten. Haben Sie begriffen, dass sich nun uralte Weissagungen vom Gericht zu erfüllen begonnen haben? Anders ist es wohl kaum zu erklären. Doch zu wem beten Sie? Zu Gott um Bewahrung? Nein, sie beten zu Berge und Felsen und bitten um den Tod. Denn sie wissen dass sie schuldig sind und wollen Gott nicht begegnen. Es ist die gleiche Reaktion, die Sünde vom Anfang an verursacht hat, als Adam sich vor Gott verbarg und Gott ihn rufen musste: Adam, wo bist Du?

Gibt es keine Hoffnung mehr? Gewiss, das Zeitalter der Gnade ist nun vorbei, aber ist nun alles verloren? Ich denke nicht. Denn vom Anbeginn der Geschichte galt, wenn jemand über seine Sünde zur Einsicht kommt und Gott um Vergebung bittet, er sie ihm gewährt. Doch die Menschen bitten nicht um Vergebung und sie bereuen auch nichts. Nichts in diesem Text weist auf Buße hin und so gibt es auch nichts was das Gericht aufhalten oder eindämmen könnte.