(7:1-4) Und danach sah ich vier Engel an den vier Enden der Erde stehen, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen anderen Engel, der von Sonnenaufgang heraufstieg, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen es gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, und er sprach: Schädigt die Erde nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben! Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144 000 Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israels.

Das Wort »danach« in Vers 1 und 9 ist nicht zwingend zeitlich zu nehmen. Man hätte es auch mit inzwischen übersetzen können. Es ist auch deutlich, dass dieser Abschnitt nicht mehr wirklich zu dem sechsten Siegel gehört.

Hier haben wir in Kap. 7 die erste Parenthese die uns Zusammenhänge zeigt, die die Ereignisse überlagern könnten. Zwei weitere Parenthesen werden im Verlauf die Hintergrundgeschichte zum Ablauf der Gerichte Gottes weiterführen und das Gesamtbild ergeben. (siehe Übersicht)

Allerdings muss sich die Versiegelung nach den Katastrophen der ersten sechs Siegel und vor den Katastrophen der Posaunen des siebten Siegels abspielen. Denn laut V2 gibt es in dieser Zeit keine Katastrophen.

Nach den dramatischen Ereignissen in Kap 6 wendet sich Gott nun erneut seinem Erstgeborenen Volk zu: Israel. In der Versiegelung geht eine wichtige Weissagung in Erfüllung. Israel wird angenommen. Auffallend ist, dass die Versiegelung nicht mehr auf das Gesetz verpflichtet, sondern bedingungslos erfolgt, wie bei Abraham. Gemäß des alten Abrahambundes gibt es keine Bedingung für die Wiederannahme, außer der Anwesenheit im Heiligen Land.

Die Versiegelung scheint auf den Heiligen Geist hinzudeuten, der nach neutestamentlicher Sicht die Gläubigen auf ihre Erlösung hin versiegelt. Dies ist ein zweites Pfingsten, allerdings nur für das Volk der Juden und auch da nur für insgesamt 144000 Menschen

Während dieser Zeit – es sieht so aus, als wäre das kein Ereignis eines Momentes, insofern also unterscheidet es sich von Pfingsten – wird es auf der Erde keine Turbulenzen geben, weder durch Katastrophen, noch durch Kriege (ruhiges Meer - Völkermeer). Es wird eine Zeit des Friedens sein, in der die Menschheit sich versucht neu zu organisieren. Der Terrorismus scheint kontrolliert zu sein und notwendige Infrastrukturen entstehen in Windeseile. Das wird vorerst mal allen Arbeit und Wohlstand geben, sodass auch keine äußerer Grund für Unruhen besteht. Aber lange wird das nicht anhalten, die Apokalypse entwickelt sich weiter.