(8:6-12) 6 Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit, in die Posaunen zu stoßen.

Und der erste Engel stieß in die Posaune, und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.
Und der zweite Engel stieß in die Posaune, und es wurde etwas wie ein großer, mit Feuer brennender Berg ins Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, und der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die Leben hatten, starb, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde.
Und der dritte Engel stieß in die Posaune; da fiel ein großer Stern vom Himmel, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserquellen; und der Name des Sternes heißt Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.
Und der vierte Engel stieß in die Posaune; da wurde der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne geschlagen, damit der dritte Teil von ihnen verfinstert würde und der Tag für den dritten Teil seiner Dauer kein Licht habe, und die Nacht in gleicher Weise.

 

Die sieben Engel machen sich bereit und stoßen nacheinander in ihre Posaunen, was jeweils ein weiteres Gericht über die Erde nach sich zieht. So wie nun aber die ersten vier Siegeln durch die vier Reiter zusammenhingen,

weisen auch die vier ersten Posaunen Gemeinsamkeiten auf, gegenüber den letzten beiden Posaunenengel: Sie stellen eine Manifestation der Macht Gottes dar. In vier Etappen wird die Erde, das Meer, die Luft (Wolken) und das Sonnensystem geschädigt und zwar so, dass jeweils ein Drittel der Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen wird.

Erneut macht sich also das Chaos auf der Erde breit und behindert die Werke des Widersachers, der nach der Versiegelung der 144.000 sein antichristliches Reich entwickeln wird, das wir bald sehen werden.

»Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.« heißt es in Psalm 24:1. Doch in der Zeit der Gnade haben das die Menschen vergessen und sich die Erde angeeignet und sie verdorben, wie wir in 11:18 lesen werden – der Herr wird jene verderben, die die Erde verdorben haben. 

 

Wie sich diese Gerichte im einzelnen abspielen werden, ist schwer zu sagen. Hagel und Feuer mit Blut vermischt klingt nicht nach einer Naturkatastrophe, auch nicht nach einer vom Menschen verursachten. Bäume brennen zwar, aber grünes Gras brennt nicht, oder ist damit verdorrtes Gras gemeint? Es wäre also möglich, dass dieses und folgende Gerichtszeichen übernatürlichen Ursprungs sein werden, Phänomene die wissenschaftlich nicht erklärbar sind ziehen die Natur zu einem Drittel schwer in Mitleidenschaft. Bei der ersten Posaune gibt es allerdings noch keinen Hinweis, dass Menschen dabei direkt zu Schaden kommen indem sie verwundet oder getötet würden.

Wenn wir alternativ doch an eine Naturkatastrophe denken, dann muss es sich wohl um einen weiteren kosmischen Schauer handeln, der vielleicht auf einem Drittel der Erde Verbrennungen und Versengungen bewirkt. Beim 6. Siegel hatten wir das schon mal, allerdings waren es da schwere Brocken die die Erde trafen (Sterne die vom Himmel fallen) nun sind es Hagelkorn-große Elemente, die auf die Erde niedergehen. Möglicherweise entsteht der größte Schaden auch durch eine darauffolgende große Dürre, da der Schauer das Weltklima nachhaltig gestört hat. Das würde auch erklären, dass keine Menschen zu Schaden kommen, denn Hagel schädigt nicht die Häuser der Menschen, in denen sie sich verbergen können.

 

Das gleiche gilt auch für die zweite Posaune. Merkwürdige und unerklärliche Vorgänge finden statt. Zwar gibt es Algen, die das Meer blutig aussehen lassen und alles ersticken, aber wie kann man sich den feurigen Berg erklären, der ins Meer stürzt und diese Katastrophe verursacht. Kann ein Vulkan dies verursachen? Selbst die am 27. August 1883 explodierte Vulkaninsel des Krakatau mitten im Pazifik schaffte es nicht das Meer nachhaltig zu schädigen. Die mit Bimsstein verschmutzte Meeresfläche war zwar gewaltig, (4 Mio. km2 von 361 Mio.), aber bei weitem kein Drittel. Was aber, wenn solch ein Vulkan einmal nicht nur harmlosen Bimsstein nach oben transportiert, sondern Elemente die das Wachstum tödlicher Algen extrem fördern? Hier werden nun  im Gegensatz zur ersten Posaune Todesopfer erwähnt, bei Tieren und auch bei Menschen. Es wird aber immer wahrscheinlicher, dass nicht alles wissenschaftlich erklärbar sein wird. Wie kann wohl ein drittel aller Schiffe zumindest seeuntüchtig werden.

 

Bei der dritten Posaune wird ein Drittel der Wasserquellen bitteres Wasser geben, wieder durch den Fall eines Sternes vom Himmel. Der Stern könnte in der Athmosphäre verglühen und die Wolken verseuchen, die dann in Form von Regen auf die Erde fallen und Quellen, Flüsse und Seen verseuchen. Dass Menschen von den Wassern sterben, deutet darauf hin, dass das Gift nur am Geschmack erkennbar ist. Dennoch sterben viele Menschen, weil sie vermutlich Durst haben und nichts anderes zur Verfügung steht.

 

Und auch das Phänomen des vierten Posaunenengels ist schwer zu deuten, denn es ist nicht wie beim 6. Siegel, dass Meteoriten zur Erde fallen und eine Staubschicht die sich über die Erde legt die Ursache für eine Verdunkelung bildet. Diese ist auch nicht um ein Drittel dunkler, sondern zu einem Dritten Teil. Das Licht fällt für ein Drittel der Zeit aus. Also kaum ein Anhaltspunkt für natürliche Erklärungen. Es scheint so, dass Gott seine Macht über Naturerscheinungen und -gesetze demonstrieren will. Menschen kommen hier keine zu Schaden, wie bei der ersten Posaune auch.

 

Haben wir uns daran gewöhnt, nur ernst zu nehmen, was gemäß den Naturgesetzen von Ursache und Wirkung geschieht, so wird die Menschheit dann eines besseren belehrt werden. Gott steht außerhalb und ihm ist nichts unmöglich. Schade nur, dass die Menschheit das nicht schon in der Zeit der Gnade ernst genommen hat, nun muss sie diese Lektion durch Gericht lernen.