5 Darius der Meder und Daniel in der Löwengrube

 

Auch Darius ist schwierig zu identifizieren. Es gibt heute verschiedene Theorien, wie er einzuordnen ist, denn Babylon wurde ja vom Perserkönig Kyros eingenommen und nicht von Darius. Nach dem griech. Schriftsteller Xenophon handelt es sich bei ihm um den Schwiegervater des Kyros, der ihm als Mitgift die Regentschaft in Susa, der Hauptstadt der Meder, überließ. Er dürfte bald danach verstorben sein, sodass Kyros wieder alleine das ganze Reich regierte, was erklärt, warum er keine große Erwähnung mehr fand. Das Perserreich wird auch immer wider Medo-Persisches Reich genannt. In Kap. 6 haben wir nun die Auseinandersetzung Daniels mit seinen Feinden am Hofe des Königs Darius. Wenn Xenophon recht hat, dann müsste sich diese Geschichte also in Susa abgespielt haben. Durch eine Intrige war der König gezwungen, Daniel zu verurteilen und den Löwen zum Fraß vorzuwerfen. Doch ein Engel hielt den Löwen das Maul zu. Der König der am nächsten Tag Daniel noch lebend vorfand – er hatte die ganze Nacht darüber gefastet – war höchst erfreut über dieses Gottesurteil und ließ die Feinde Daniels den ausgehungerten Löwen vorwerfen. Daniel setzte er daraufhin wie geplant als Kanzler über das ganze Königreich.