(3:16) So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.

Sind wir wirklich der Meinung, dass sich unser Herr mit einem Scheinchristentum abspeisen lässt?

Was auf Erden keine Frucht bringt, wird auch nicht als Ernte in die Scheunen des Himmelreiches eingefahren. Das lauwarme Christentum ohne Heilkraft ist nicht geeignet für Gottes Ansprüche.

Wir mögen erneut meinen, dass das im Widerspruch steht zu der Gnade. Aber mitnichten, denn die Gnade erweist sich in der Heilung unserer Seele vom bösen Wesen der Natur des Menschen. Wenn wir aber dieses Wesen nicht überwinden, dann kann auch nicht von einer wirksamen Gnade gesprochen werden. Von einer Gnade im Sinne einer Akzeptanz der Sünde, war im Evangelium nie die Rede. Freilich ist die Chance zu überwinden gegeben, solange wir leben. Insofern soll uns das Wort nicht verurteilen, sondern anspornen, das Heil in Christus zu suchen, denn allein darin liegt die Hoffnung.

In 1.Petr 2:24 heißt es: »Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch seine Wunden seid ihr heil geworden.« Sein Einsatz war die Hingabe seines Lebens, er gibt sich daher auch mit nichts Geringerem zufrieden, als mit der Verwirklichung der Gerechtigkeit in unserem Leben. Wer das nicht bringt, hat das Heil in Christus nicht erlebt. Die Laodicäer mögen sich Christen nennen, aber da sie weder heiß noch kalt sind, werden sie ausgespien. Dabei fehlt an dieser Stelle sogar die Chance Buße zu tun, wie sie die Epheser noch gehabt haben: 2:5 »...werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!« Hier scheint das Unheil schon beschlossene Sache zu sein, zumindest für die Ortsgemeinde der damaligen Zeit. Für den Einzelnen Gläubigen gab es aber noch immer eine Chance, wie wir bald sehen werden.