(4:8) Und jedes einzelne von den vier lebendigen Wesen hatte sechs Flügel; ringsherum und inwendig waren sie voller Augen, und unaufhörlich rufen sie bei Tag und bei Nacht: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott der Allmächtige, der war und der ist und der kommt!

Nun sieht Johannes die Cherubim etwas anders als Hesekiel sie gesehen hat, bedenken wir aber, dass Hesekiel die Cherubime von unten betrachtet sich zwischen Himmel und Erde befindend, während Johannes hinaufgestiegen ist und die Szene im Himmel betrachten darf.

Johannes sieht nicht das sich nach allen Seiten bewegende Räderwerk, dafür haben sie nun sechs und nicht vier Flügel, wie Hesekiel von unten gesehen hat. Das sind 24 Flügel, vielleicht entsprechend der vierundzwanzig Ältesten. Die Flügel weisen aber vielmehr auf die Omnipräsenz (Allgegenwart) Gottes in seinen Cherubinen hin. Sie stehen bereit, das Gericht Gottes zur Wahrung seiner Heiligkeit jederzeit und an jedem Ort zu vollziehen, entsprechend dem Beschluss der Ratsversammlung.

Zur Allgegenwart kommt die Allwissenheit, die durch die Augen symbolisiert werden. Es ist wahrscheinlich schon müßig, wieder zu erwähnen, dass das Wesen schwer bis gar nicht vorstellbar ist. Vielleicht gelingt es noch einigermaßen, wenn wir uns die Augen als aufleuchtende Spots, oder Flächen eines geschliffenen Kristalles vorstellen, aber im Grunde müssen wir das nicht tun, denn es geht nur darum die Szene zu verstehe und die Heiligkeit Gottes ernst zu nehmen.

Dreimal heilig, das ist ein Hinweis auf die Trinität, ist Gott der Herr, er ist allmächtig und er ist der in Ewigkeit Unveränderliche. Gott ist das Kontinuum, um das sich alles Werden und Vergehen in Raum und Zeit dreht. Ein anderes Kontinuum gibt es nicht.